Diese Woche wäre eigentlich wie immer eine Folge von Project Happy erschienen, heute Morgen, vorgeplant, und ich in Italien am Meer. Ist aber nichts draus geworden, weil ichs irgendwie vergessen habe, keine Ahnung, warum, sonst bin ich meistens sehr perfektionistisch neo-kapitalistisch effizient. Mit ADHS Orga-Abstrichen, aber immerhin.
Jetzt also spontan aus Porto Venere ein Gruss an euch, als Newsletter der Woche, weil gerade dieses Auslassen der Pflicht vielleicht das ist, was wir alle noch viel öfter tun sollten.
Ich hab grad ein Buch dabei, “how to do nothing” von Jenny Odell, und auch sonst gute Bücher, beispielsweise den kleinen Prinzen von Saint-Exupéry. Wenn ihr also nicht recht wisst, wie Nichtstun geht, weil wir das systematisch verlernen, finden sich darin ein paar Antworten.
Nichts tun ist wohl das Schwerste unserer Zeit geworden, das Schwierigste überhaupt, und vielleicht ist es das Wichtigste unserer Zeit.
Also frage ich dich heute:
Was streichst du, dieses Wochenende? Wo gehst du tagträumen? Wem schenkst du einen ganzen, offenen, nichtstuenden Nachmittag? Was lässt du liegen? Was muss doch nicht?
Oder wie Emilia Roig es in ihrem Essay “Lieben” formuliert:
“Wir haben gelernt, uns vor unproduktiven Zuständen zu fürchten, vor Elternzeit, Arbeitslosigkeit, der Rente, selbst ein Sabbatical macht die Kolleginnen unruhig. Lieber schicken wir unsere Freundinnen in die Therapie oder ins Yoga-Retreat, nicht damit sie heilen, sondern damit sie möglichst schnell wieder funktionieren. Aber diese Art des Coachings hat wenig mit Fürsorge zu tun. Wahre Heilung ist für den Kapitalismus gefährlich, denn sie kann dazu führen, dass wir nicht mehr den Drang verspüren, produktiv zu sein. Wer weiß, am Ende ermutigen wir uns sogar gegenseitig in dem Glauben, jenseits von Produktivität existieren zu dürfen.”
Ich wünsche dir, dass du dich ein bisschen lieben kannst, weil du nichts weiter tust, als einfach zu existieren.
bis bald!
xoxo, Anna