Wenn du wirklich lieben möchtest, sei präsent
Tu' genau dasselbe im virtuellen Raum. Und tu' genau dasselbe, wenn du mit dir alleine bist.
Wir können uns dank des Smartphones in unserer Hosentasche immer und überall verbinden, mit dem ganzen Internet, der ganzen Welt, können suchen und finden und sprechen und liken. Und dabei ganz vergessen, dass wir grade auf einer Waldlichtung stehen. Auf dem Klo sitzen. Essen in uns aufnehmen. Jemand mit uns spricht. Unser Kind unseren Blick sucht. Sich gerade Wut in uns anbahnt.
Wenn ich in einem Satz zusammenfassen müsste, warum wir unsere Beziehung zur Digitalisierung verändern müssen, ist es das:
Dass wir alle hier sind, aber nicht wirklich da.
Dass sich eine Gleichzeitigkeit über alles in unserem Leben gelegt hat, die uns oft jede Willenskraft raubt, uns einzulassen. Auf den Moment, uns selbst, einen anderen Menschen, eine Tätigkeit.
Das macht etwas mit uns. Und unseren Leben. Nicht nach zwei Stunden. Nicht nach zwei Tagen. Doch nach Monaten und Jahren. Unsere digitale Dauerpräsenz beeinflusst im Kern alles, was wir für ein glückliches und erfülltes Leben brauchen: Unsere Beziehungen, unsere Gesundheit, unsere Verbundenheit mit der Natur, unsere Spiritualität, unseren Fokus, unsere Kreativität, unser Sexleben.
Verbundenheit erfordert Präsenz. Und diese Präsenz ist nur möglich, wenn wir unsere digitale und deine analoge Verbundenheit wieder in Einklang bringen. Wenn du lernst, das Digitale nachhaltig zu nutzen, wo es dir hilft, voranzukommen, und Abstand dazu zu gewinnen, wo es dich zu sehr absorbiert. Damit du dich eingebettet und geliebt und inspiriert fühlen kannst statt überfordert und ausgelaugt.
Wenn du also wirklich lieben möchtest, sei präsent. Sei so präsent wie möglich. Möchtest du wirklich lieben, höre zu. Leg dein Gerät beiseite, lege es so weit weg von deinem Körper wie nur möglich. Denn damit sendest du deiner Person, die dir gegenübersitzt, diese Botschaft, die mehr zählt als alles andere: Du zählst. Du bist das Wichtigste für mich in diesem Moment. Nur du. Du musst dich nicht darum sorgen, dass ich gehe. Dass ich dir meine Aufmerksamkeit entziehe. Dass du darum kämpfen musst, wichtiger, spannender, lauter zu sein als das, was die digitale Welt mir gerade bietet. Ich bin hier, bei dir, und ich werde bleiben. Es gibt nichts Besseres zu tun oder zu klicken. Ich gehöre ganz dir. Und nichts weniger verdienst du.
Tu' genau dasselbe im virtuellen Raum. Warum solltest du im virtuellen Raum nicht gleich präsent sein dürfen wie im analogen? Wenn du online gehst, wenn du zoomst, wenn du auf Social Media zurückschreibst, tu' es mit deiner ganzen Präsenz, mit deinem Mitgefühl, mit deinem Fokus.
Tu' genau dasselbe, wenn du alleine bist. Warum solltest du nicht genauso präsent mit dir selbst sein wie mit einem anderen Menschen? Bist du nicht selbst ein Mensch, freundlich, zerbrechlich, offen für die Liebe und dafür, geliebt zu werden? Hungrig nach Aufmerksamkeit? Hungrig nach freundlichen Worten und dieser Leichtigkeit, die du spürst, wenn du nicht performen oder um eine Verbindung kämpfen musst, sondern einfach nur sein darfst und dich sicher fühlen?
See you on the other side, my friends. Gute Woche!
Mit all meiner virtuellen und analogen Liebe,
Anna
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